The Project Gutenberg eBook of Der Selbstarzt bei äußeren Verletzungen und Entzündungen aller Art This ebook is for the use of anyone anywhere in the United States and most other parts of the world at no cost and with almost no restrictions whatsoever. You may copy it, give it away or re-use it under the terms of the Project Gutenberg License included with this ebook or online at www.gutenberg.org. If you are not located in the United States, you will have to check the laws of the country where you are located before using this eBook. Title: Der Selbstarzt bei äußeren Verletzungen und Entzündungen aller Art Author: William Lee Release date: December 27, 2013 [eBook #44528] Language: German Credits: Produced by Jens Sadowski (based on a copy preserved by Kurt Linack and Katrin Walter) *** START OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DER SELBSTARZT BEI ÄUSSEREN VERLETZUNGEN UND ENTZÜNDUNGEN ALLER ART *** Produced by Jens Sadowski (based on a copy preserved by Kurt Linack and Katrin Walter) Der Selbstarzt bei äußeren Verletzungen und Entzündungen aller Art. Oder: Das Geheimniß, durch Franzbranntwein und Salz alle Verwundungen, Lähmungen, offene Wunden, Brand, Krebsschäden, Zahnweh, Kolik, Rose, sowie überhaupt alle äußern und innern Entzündungen ohne Hülfe des Arztes zu heilen. Ein unentbehrliches Handbüchlein für Jedermann. Herausgegeben von dem Entdecker des Mittels William Lee. Aus dem Englischen. Dritte Auflage. Quedlinburg und Leipzig. Druck und Verlag von _Gottfr. Basse._ 1845. Vorwort. Während in einem entlegenen Winkel Deutschlands ein Nichtarzt, _Prießnitz_, das _Wasser_ mit Erfolg zur Heilung der mannichfachsten Uebel verwendete, hatte in einem Winkel Frankreichs ein anderer Nichtarzt, _William Lee_, ein in Frankreich ansässiger Engländer, die anti-entzündlichen Eigenschaften entdeckt, welche einer nach gewissen Verhältnissen gemachten Mischung von Franzbranntwein und Salz innewohnen. _William Lee_ wandte anfänglich seine Mittel nur auf alle ihm vorkommenden _äußern_ Entzündungen und Verletzungen an, versuchte sich indeß hierauf auch an _inneren_ entzündlichen Uebeln, und war in allen seinen Kuren glücklich. Nach fünfjährigen Erfahrungen, im Jahre 1835, glaubte er endlich das Publikum auf die von ihm entdeckten Eigenschaften seines Mittels in einem öffentlichen englischen Blatte zum Nutzen der leidenden Menschheit aufmerksam machen zu müssen. Da sein Medicament und die einfache Anwendung desselben die Hülfe eines Arztes ganz entbehrlich macht, so bedarf es wohl kaum angeführt zu werden, daß die Aerzte sich gegen ihn erhoben und seine mitgetheilten Erfahrungen und Kuren für Lügen erklärten. Erging es doch dem Wasserdoctor Prießnitz in Deutschland nicht anders. Das Publikum, und besonders der gewerbetreibende Theil desselben, war indeß durchaus nicht _einer_ Meinung mit den entrüsteten Aerzten; man bediente sich hauptsächlich in den Fabrik-Distrikten Englands des mit Salz gemischten Franzbranntweins bei allen äußern Verletzungen, und befand sich vortrefflich dabei. Die kleinen englischen Volksblätter fingen an, zum Verdruß der Aerzte von Artikeln über schnelle Heilungen dieser Art zu wimmeln, von denen der Verfasser vorliegender Broschüre eine lange namentliche Liste angefertigt und seiner Schrift hinzugefügt hat, die in der deutschen Bearbeitung jedoch füglich wegbleiben durfte. Auch _William Lee_ ließ sich durch den Widerspruch der Aerzte von der Fortsetzung seiner Kuren, Versuche und Beobachtungen nicht abhalten, sondern fuhr fort, die Leidenden zu heilen, welche sich ihm nahten, und das stets unentgeltlich, ja sogar mit Aufwand von Zeit und Geld, indem er die Kranken besuchte und ihnen sein Medicament unentgeltlich reichte. Vielleicht hat aber gerade dieser _letztere_ Umstand dazu beigetragen, die schnelle Bekanntwerdung und Ausbreitung des Mittels zu verhindern; denn was nicht mit Gold aufgewogen wird, pflegen Viele nicht besonders zu achten, und davon wird nicht viel Geschrei gemacht. Nachdem _William Lee_ abermals fünf Jahre sein Mittel geprüft und auf die verschiedensten _äußeren_, sowohl wie _inneren_ Leiden angewendet hatte, stellte er im Jahre 1840 diejenigen Krankheiten zusammen, deren Heilung ihm und Andern durch den mit Salz präparirten Franzbranntwein fortwährend geglückt war, und übergab diese Arbeit, begleitet von einer Anweisung zur Bereitung und Anwendung dieses einfachen Medicamentes, dem Publikum. Wir glauben, durch die Uebertragung dieser menschenfreundlichen und gemeinnützigen Arbeit ins Deutsche, vielen durch Verletzungen und schmerzhafte Uebel Heimgesuchten einen Dienst zu erweisen, und können nichts Besseres thun, als auf die Broschüre selbst hinweisen, die einem Jeden die Bereithaltung und Anwendung eines Mittels anräth, von welchem feststeht, daß es _nie schadet, immer lindert, und in den meisten Fällen hilft_. Allmähliche Entdeckung der Heilkräfte des Medicamentes. Vor etwa 10 Jahren -- im Jahre 1830, -- machte ich während eines Aufenthalts auf meinem Gute La Ferté Imbault in Frankreich die Entdeckung, _daß eine Mischung von Franzbranntwein und Salz das wirksamste Mittel gegen äußere und innere Entzündungen ist._ Es kam mir zunächst darauf an, dies Mittel so oft wie möglich zu erproben; ich sagte daher meinen Leuten, sie möchten mir aus dem Dorfe und der Umgegend alle diejenigen zuführen, welche an der _Rose_ und an dergleichen äußeren Entzündungen litten, ich besäße ein Mittel, sie leicht und unentgeltlich zu heilen. Bald fehlte es mir nicht an Patienten, an denen ich die anti-entzündliche Kraft meines Mittels prüfen konnte, und ich hatte das Glück, sie alle schnell und vollkommen herzustellen. Meine Erfolge überraschten mich mehr als die Geheilten; ich wußte sie mir nicht zu erklären; doch stand bald so viel unumstößlich fest, daß mein aus Franzbranntwein und Salz bestehendes Medicament alle Entzündungen beseitigte. Bald brachte man mir auch _andere_ Uebel, als Rosen und Geschwülste, zur Kur, z. B. alte Schäden, offene Wunden, gefährliche Verletzungen, durch aufgeflogenes Pulver verbrannte und entzündete Augen. Ich ließ sie auswaschen mit dem Medicament und Umschläge von Tüchern machen, die damit angefeuchtet wurden. Alle Kuren glückten. Endlich las ich in einem medizinischen Journal, »alle Krankheiten seien entweder _selbst_ Entzündungen oder _Folge_ von solchen.« Ich schloß hieraus, daß mein Mittel nicht nur _äußerlich_ angewendet, gegen äußerliche Entzündungen, sondern auch _innerlich_ gegen innerliche Entzündungen wirksam sein müsse; und da man seit einiger Zeit angefangen hatte, -- wie dies so zu gehen pflegt, -- mir _alle_ Kranke zuzuführen, oder wenn dies nicht anging, mich zu ihnen zu rufen, so wendete ich mein Medicament gegen Halsentzündungen, Lungenentzündungen und Unterleibsentzündungen so an, daß ich Hals, Brust und Unterleib damit einreiben ließ, und davon eßlöffelweise eingab. Da indeß das reine Medicament zu scharf gewesen sein würde, ließ ich es durch heißes Wasser verdünnen. Die Erfolge waren überraschend; überall wirkte das Mittel stets lindernd, wenn auch nicht immer schnell heilend. Eine Frau, die an jahrelangen Kopfschmerz litt, kam zu mir und wünschte »_durch das Wundermittel_« geheilt zu sein. Wäre es nicht sehr thöricht gewesen, wenn ich, um ihr den Kopfschmerz zu vertreiben, mein Mittel auf die _Füße_ oder _Arme_ gerichtet hätte? Und war es im Gegentheil nicht natürlich, daß ich ihr den Kopf damit einreiben ließ? Außerdem wußte ich, daß sich im Gehirn alle Nerven vereinigen, oder daß sie von dort ausgehn; war es also möglich, auf das Gehirn zu wirken, so mußte sich diese Wirkung auch auf alle Theile des Körpers erstrecken. Mein Schluß war richtig. Die Frau verlor den Kopfschmerz durch das Einreiben des oberen Theils des Kopfes, das Medicament wirkte also offenbar auf das Gehirn. Ich wandte dies Verfahren gegen Hirnentzündungen an; diese wurden gehoben, und die Kranken genasen. Oft habe ich seit der Zeit Gelegenheit gehabt, die wunderbaren und wohlthätigen Wirkungen zu beobachten, welche die Einreibung des Kopfes mit dem Medicament bei kranken Individuen, jungen und alten, hervorbringt, und mich zu überzeugen, welche wichtige Rolle das Gehirn in Bezug auf das ganze System des menschlichen Körpers spielt. Kaum darf ich noch hinzufügen, daß ich nach und nach anfing, alle mir vorkommenden Krankheiten mit dem erwähnten einfachen aber kräftigen Mittel zu behandeln, und daß es mir keinen Tag an Gelegenheit fehlte, meine Erfahrungen zu bereichern. Nachdem ich fünf Jahre in dieser Weise fortgefahren, mich den Bewohnern in meinem Dorfe und der ganzen Umgegend nützlich zu machen, und nachdem ich mich von der heilsamen Wirksamkeit meines Medicamentes vollkommen überzeugt hatte, hielt ich es für meine Pflicht, zum Heil der leidenden Menschheit, und ganz besonders der unbemittelten Klassen, meine Entdeckung auch in meinem Vaterlande England bekannt zu machen, und ich ließ zu dem Ende in einem öffentlichen Blatte, dem in Leeds, meiner Vaterstadt, erscheinenden »Intelligencer,« einen Artikel erscheinen, in welchem ich meine Entdeckung und Erfahrungen mittheilte, und den Gebrauch meines Mittels allen durch die betreffenden Uebel Leidenden anempfahl. Ich verlangte nur, daß diejenigen, denen mein Mittel die Gesundheit wiedergegeben, ihren Namen und ihren Fall mit einigen Zeilen zur Veröffentlichung in die Expedition des Leeds Intelligencer senden sollten. Nicht lange nach dem Erscheinen meines Artikels trat in demselben Blatte ein Arzt aus Leeds gegen mich auf, und erklärte alle meine Angaben für Hirngespinnste und Lügen. Was mich dafür tröstete, waren die langen Listen der Geheilten, die mir aus der Expedition des Leeds Intelligencer zugingen, und die Dankartikel, welche dieses Blatt häufig von Individuen brachte, die nach langer Krankheit durch den Gebrauch meines Mittels ohne ärztliche Hülfe ihre Gesundheit wiedergefunden hatten. Dies war es wohl auch eigentlich, was jenen Arzt veranlaßte, gegen mich zu Felde zu ziehn; denn bestimmt liegt vielen Aerzten ihr _eigenes_ Wohl mehr am Herzen als das der Menschheit, und wer ihre Einnahme bedroht, ist ihr größter Feind. Was aber auch die Aerzte anführen mögen, meine langjährigen Erfahrungen können sich nicht wegdisputiren, und jedesmal, wenn ich das Medicament auf eine neue Weise anwendete, habe ich diese zuerst stets an mir selbst versucht, und befinde mich dabei jetzt viel wohler als früher. Dieser feindliche Artikel veranlaßte mich nun, meine begonnene Wirksamkeit in England sowohl als in Frankreich fortzusetzen, und die Wirkungen eines Mittels bei der Anwendung gegen die verschiedenartigsten Krankheiten zu beobachten. Endlich fühlte ich mich im Jahre 1840, also nach zehnjähriger, beinahe täglicher Praxis, veranlaßt, meine Erfahrungen zu gegenwärtiger kleiner Schrift zusammen zu stellen, und dem Druck zu übergeben. Man findet in derselben: 1) die Bereitung des Mittels; 2) die Anwendung desselben; 3) ein Verzeichniß derjenigen Krankheiten, welche oft und sicher durch das Mittel geheilt worden sind. Der Inhalt dieser kleinen Schrift ist so einfach wie das Mittel selbst, und vorzüglich darauf berechnet, meine unbemittelteren Mitmenschen mit einem Medicament bekannt zu machen, mit welchem versehen sie in den meisten Fällen einen kostspieligen Arzt entbehren können, einem Medicament, das _immer_ lindert, in den im Verzeichniß angeführten Krankheiten stets hilft, und das, selbst _falsch_ angewendet, _niemals_ schadet, was vielleicht von wenig Arzneimitteln gerühmt werden kann. Zubereitung des Medicaments. Keine Zubereitung ist einfacher als die unsers Mittels. Man nehme, je nachdem man viel oder wenig zu gebrauchen gedenkt, eine sorgfältig gereinigte größere oder kleinere Flasche, und fülle sie drei Viertel voll mit echtem, reinem Franzbranntwein; hierauf schütte man so viel gewöhnliches, jedoch vorher an der Sonne oder auf dem Ofen getrocknetes und fein gestoßenes Kochsalz hinein, daß der Franzbranntwein beinahe bis oben an den Pfropfen steigt, und dann pfropfe man die Flasche zu und schüttle das Ganze tüchtig durcheinander. Hierauf stelle man die Flasche ruhig hin und warte, bis sich das Salz gesetzt hat und der Franzbranntwein wieder klar geworden ist, welches nach zwanzig bis dreißig Minuten geschieht, und das Mittel ist zu jeglichem Gebrauch bereit. Man hüte sich, vor dem jedesmaligen Gebrauch des Medicaments die Flasche umzuschütteln, wie dies bei _andern_ Medizinen wohl zu geschehen pflegt; dadurch würde man die unaufgelösten Salztheile mit in die Wunden oder auf die Haut bringen, welches nur Schmerzen verursacht und die Heilung nicht beschleunigt. Ist der auf diese Weise zubereitete Franzbranntwein verbraucht, so gieße man, mit Beibehaltung des ersten Bodensatzes von Salz, die Flasche wieder voll, schüttele das Ganze tüchtig um, und lasse es wieder ruhig stehen, bis es klar geworden. Mit _anderem_ Spiritus als mit Franzbranntwein erhält man ein unwirksames Mittel. Anwendung des Medicamentes. So einfach wie die Zubereitung des Medicaments, ist auch seine Anwendungsart, die hier nur _allgemein_ angedeutet werden soll, da in dem nachfolgenden Verzeichniß der Krankheiten die Behandlungsweise einer jeden derselben noch besonders angegeben ist. Das Mittel wird _innerlich_ und _äußerlich_ gebraucht. In Bezug auf den _innern_ Gebrauch ist zu bemerken, daß es nie rein, sondern stets mit _heißem Wasser_ vermischt eingenommen wird, und zwar so, daß eine jede einzunehmende Dosis immer aus 1/4 Medicament und 3/4 heißem Wasser besteht. Das gewöhnlich verordnete Quantum sind 2 Eßlöffel Medizin, vermischt mit 6 Eßlöffel heißen Wassers, die, wenn es nicht anders verordnet ist, des Morgens ganz nüchtern und eine Stunde vor dem Frühstück genommen werden. Frauen und schwächliche Männer können die beiden Eßlöffel Medizin mit _acht_ bis _zehn_ Eßlöffel heißen Wassers mischen. In dringenden Fällen, wenn eine starke Wirkung hervorgebracht werden soll, nimmt man auch zu zwei Löffeln des Medicaments nur zwei Löffel heißen Wassers. Bei den meisten Krankheitszuständen geschieht das Einnehmen täglich in der angegebenen Weise nur ein Mal; wird _mehrmals_ an demselben Tage hinter einander eingenommen, so sind die Zwischenräume, in denen dies geschieht, bei den betreffenden Krankheiten angegeben. _Im Allgemeinen ist zu bemerken, daß es jegliche äußere und innere Kur befördert, wenn der Patient sie mit einem einmaligen Einnehmen des Medicaments zur oben angegebenen Zeit, d. h. des Morgens und nüchtern, beginnt._ Obgleich nun dieses Medicament eine der besten Magenstärkungen ist, so verursacht sein Einnehmen doch, obschon unter funfzig Fällen etwa nur ein Mal, zuweilen Uebelkeit und Erbrechen, welches stets einen sehr geschwächten Magen beweist. In diesem Falle trinke man warmes Wasser, bis nochmaliges Erbrechen erfolgt, und nehme dann eine Stunde nach dem Erbrechen das Medicament noch einmal. Wenn es der Magen zum _zweiten Male_ auswirft, so ist dies ein Zeichen, daß noch viel Unreinigkeit darin vorhanden ist. In diesem Falle trinke man abermals warmes Wasser bis zum Erbrechen und nehme dann das Mittel zum _dritten Male_, wo es stets haften und helfen wird; wenn _nicht_, wird in der angegebenen Weise ruhig fortgefahren. Die _äußere_ Anwendung des Medicaments besteht in _Einreiben des obern Theiles des Kopfes_ oder des _leidenden Theiles am Körper_, -- in _Umschlägen mit angefeuchteten Tüchern_, -- in _Auswaschen der Wunden_, und in _Vollfüllen der Ohren_ mit dem Mittel. Das _Einreiben des Kopfes_ geschieht mit der Hand, und ist im Ganzen ein guter Eßlöffel voll des Medicaments dazu erforderlich, den man nach und nach in die Hand oder auf den Kopf selbst gießt, und diesen zehn, zwanzig bis dreißig Minuten damit einreibt. Das Reiben der Stirn und der Schläfe reicht niemals aus; der Obertheil des Kopfes ist die Hauptsache, doch ist hier zu viel und zu naß besser als zu wenig und zu trocken. Das lange Haar thut der Wirkung des Mittels keinen Abbruch, es erfolgt im Gegentheil das Trocknen dadurch langsamer und erhält den Kopf länger feucht und kühl. Die Einreibung geschieht stets kurz vor dem Schlafengehn, einzelne, heftige Anfälle abgerechnet, wo es auf der Stelle und wiederholt geschieht, wie dies im Verzeichniß der Krankheiten bei den betreffenden Fällen angegeben ist. Bei der äußerlichen Verwendung bleibt das Medicament stets unvermischt. _Im Allgemeinen ist zu bemerken, daß es jegliche äußere und innere Kur befördert, wenn der Patient ein Mal vor dem Schlafengehen zum Beginn derselben den Kopf mit dem Mittel einreibt._ Das Einreiben von Geschwülsten, Verstauchungen und allen schmerzenden Gliedern geschieht mit der Hand, in welche man sich kleine Quantitäten des Medicaments gießt, und diese auf den genannten Stellen trocken reibt. Diese Einreibungen werden nach Befinden der Umstände drei bis vier Mal täglich wiederholt. Die _Umschläge_ bestehen aus leinenen, mit dem Medicament angefeuchteten Lappen, die entweder aufgelegt oder umgebunden, und stets feucht erhalten oder gewechselt werden, wenn sie beinahe getrocknet sind. Bei Schnittwunden läßt man den umgebundenen Leinwandstreifen, den man natürlich durch Aufgießen von außen feucht erhält, ruhig liegen, bis man fühlt, daß die Wunde geheilt ist. Das _Auswaschen_ der offenen Schäden mit dem Medicament geschieht täglich drei bis vier Mal. Das _Anfüllen der Ohren_ mit dem Medicament anlangend, so legt man sich dazu auf die Seite, und läßt _dasjenige_ Ohr füllen, welches sich dem Schmerze zunächst befindet, oder eins nach dem andern. Geschieht diese Procedur bei Tage, so bleibt das Medicament zehn bis funfzehn Minuten im Ohr; geschieht es des Abends im Bett, so schlafe man mit dem Medicament im Ohr ruhig ein (welches stets sehr leicht geschieht) und überlasse es seinem Geschick. Verzeichniß derjenigen Krankheiten, welche im Laufe von zehn Jahren durch die Anwendung des Medicamentes geheilt worden sind, nebst Angabe der Behandlungsweise. Schwindel. Dies Uebel wird dadurch geheilt, daß man den obern Theil des Kopfes mit dem angeführten Mittel, ohne ihm Wasser beizumischen, wäscht und einreibt. Das Einreiben ist etwa eine _halbe Stunde_ fortzusetzen, und darf vor Ablauf dieses Zeitraums nicht damit aufgehört werden, wenn sich auch der Schwindel bereits gelegt haben sollte, was oft der Fall ist. Weicht das Uebel nicht während des Einreibens, so geschieht dies eine Stunde _nach_ demselben, oder sicher, nachdem man sich des Abends schlafen gelegt hat. Es ist vorgekommen, daß das Uebel einigemal von neuem zurückkehrte; in diesem Falle darf die Einreibung nur wiederholt werden, und es verschwindet sicher. Andrang des Blutes nach dem Kopf. In der gewöhnlichen Praxis sucht man diesem Uebel dadurch abzuhelfen, daß man _Blutegel_ an die Schläfe setzt, welches nur selten hilft und oft den Leidenden an den Rand des Grabes bringt. Man reibe sich den obern Theil des Kopfes mit dem präparirten Franzbranntwein, und sogleich wird man Linderung und Nachlaß des Blutandranges fühlen, der bei _ein Mal wiederholter_ Einreibung in der Regel gänzlich verschwindet. Wenn der Andrang öfter wiederkehrt, nehme man des Morgens _nüchtern und eine Stunde vor dem Frühstück_ zwei Eßlöffel des Medicaments, vermischt mit sechs bis acht Eßlöffel heißen Wassers ein, und mache die Einreibung des Oberkopfes kurz vor dem Schlafengehn. Dies einige Tage hinter einander fortgesetzt, hat das Uebel stets gänzlich gehoben. Kopfschmerzen verschwinden stets nach dem Einreiben des Kopfes, wie es unter »Andrang des Blutes« angegeben. Ich habe dies Mittel in tausend Fällen angewendet, und allemal mit dem besten Erfolg. Sollten sich die Kopfschmerzen jedoch als hartnäckig beweisen und oft wiederkehren, so nehme man nüchtern und eine Stunde vor dem Frühstück zwei Eßlöffel voll des Medicamentes, gemischt mit _sechs_ bis _acht_ Eßlöffeln heißen Wassers; indeß wird dies selten nöthig sein. Augenentzündung. Wenn das von mir angegebene Mittel weiter keine andere Eigenschaft und Kraft besäße, als nur diejenige, Augenentzündungen zu heilen, die ihm in der That im hohen Grade eigen ist, und welche es bei vielen Gelegenheiten bewiesen hat, so wäre schon _damit_ für die Menschheit etwas Unschätzbares gewonnen. Hier ist von keinem finstern Zimmer, von keinem Aufgeben der gewöhnlichen Beschäftigung, und von keinen ätzenden Eintröpfelungen die Rede, welche oft den Verlust der Augen des Patienten herbeiführen und ganze Familien in Noth und Bekümmerniß stürzen. Der Augenkranke hat nichts zu thun, als _vier_ bis _sechs Mal_ des Tages den Zipfel eines reinen leinenen Taschentuchs mit dem präparirten Franzbranntwein anzufeuchten, und sich damit die Augen gut auszuwischen und zu reinigen. Dies kann beim Arbeiten, im Gehen, beim Fahren, beim Einkaufen und Verkaufen, genug in allen Lagen und Verhältnissen geschehen, und wird beständig dieselbe gute Wirkung hervorbringen. Der Schmerz in den Augen ist äußerst gering, die Linderung und Heilung groß und sicher. Wie sehr weicht dies Verfahren von dem gewöhnlichen ärztlichen ab, und dennoch führt es sicherer zum Ziel als das letztere. Hirnentzündung. Diese gefährliche und oft schnell dahin raffende Krankheit wird durch fortgesetztes Einreiben des oberen Theiles des Kopfes mit dem Medicament, bis der Schmerz sich gelegt hat, gehoben. Durch die Anwendung dieses einfachen Mittels hätte manches kostbare Leben erhalten werden können, und ich bin fest überzeugt, daß Madame _Malibran_, welche in Manchester an der Hirnentzündung starb, heute noch lebte, wenn ihrer Umgebung mein _in seiner Anwendung niemals schädliches_ Mittel bekannt gewesen wäre. Zahnschmerz. Diese, leider so allgemein verbreitete Plage des Menschengeschlechts wird am besten auf eine Weise geheilt, die, besonders den Damen, etwas wunderlich und abschreckend vorkommen dürfte; ich habe sie indeß theils an mir selbst, theils in meiner Familie so oft versucht und so wirksam gefunden, daß ich Jedem dringend rathen muß, sich dazu zu entschließen; und was thäte man überhaupt nicht, um einen der unerträglichsten Schmerzen los zu werden? Die Heilmethode besteht darin, daß man sich das Ohr an der Seite, wo man die Schmerzen hat, mit dem präparirten Franzbranntwein füllt und ihn darin läßt, bis der Schmerz vergangen ist, welches gewöhnlich innerhalb zehn Minuten erfolgt. Fast nie habe ich dies Mittel fehlschlagen sehen. Bei sonst gesunden Zähnen wird der Schmerz dadurch ein für allemal geheilt; bei _hohlen_ Zähnen aber kommt er nach Erkältungen wieder, in welchem Fall natürlich auch wieder zur Anwendung derselben Heilmethode zu schreiten ist. Bei dieser Gelegenheit will ich nicht verabsäumen, mit anzuführen, daß es zur Erhaltung der Zähne nicht wenig beiträgt, wenn man einmal wöchentlich oder einmal alle vierzehn Tage seine Zahnbürste in den präparirten Franzbranntwein taucht, und sich Zähne und Zahnfleisch damit bürstet. Hierdurch werden die Zähne gegen Fäulniß geschützt, und das Zahnfleisch wird erkräftigt. Ohrenschmerz oder Ohrenzwang. Hier geschieht die Heilung auf dieselbe Weise, wie bei den Zahnschmerzen, indem man sich nämlich ein Ohr mit dem Franzbranntwein füllt, oder eins um das andere. Es versteht sich von selbst, daß man sich dazu niederlegt, und auf der Seite ruhig verharrt, bis die Linderung eingetreten ist. Hat man sich nur erst an diese Methode herangewagt, so findet man sie bald angenehm, und fühlt sogar noch andere wohlthätige Wirkungen derselben. Harthörigkeit und Taubheit. Auch gegen _dies_ Gebrechen beweist sich unser Mittel lindernd oder gänzlich beseitigend, wovon ich viele Beweise habe. Man verfährt hier ganz wie bei Zahn- und Ohrenschmerzen, jedoch so, daß man das Mittel Abends, nachdem man sich zu Bett gelegt hat, anwendet. Man läßt sich alsdann zuerst _das_ Ohr füllen, auf welchem das Gehör am wenigsten geschwächt ist, und liegt damit zehn Minuten still; hierauf wird das _andere_ Ohr gefüllt, in welchem man das Medicament die ganze Nacht hindurch läßt, wenn es nicht durch Umwenden im Schlafe von selbst ausfließt. Man glaube nicht, daß die Anwendung dieses Mittels am Schlafen hindere; im Gegentheil, es schläft sich vortrefflich dabei. Zahngeschwüre. Um diese zu beseitigen, feuchte man ein feines, leinenes Läppchen mit dem Medicament an, falte es zusammen, und lege es zwischen Gaumen und Wange auf das Zahngeschwür oder die brennende Stelle. Am besten ist es, wenn dies vor dem Schlafengehn geschieht, und das Läppchen die Nacht hindurch liegen bleibt. Die _Linderung_ tritt auf der Stelle ein; doch muß man zur vollständigen Beseitigung des Zahngeschwürs und zur Vermeidung des Losewerdens der Zähne diese Operation einige Abende hinter einander wiederholen. Ausschlag im Gesicht oder auf dem Kopf. Er vergeht stets durch Einreibung des damit bedeckten Gesichts oder Kopfes mit unserm Medicament, welches, wenn der Ausschlag nur erst kurze Zeit steht, freilich etwas schmerzt, wodurch man sich jedoch nicht von der Einreibung abschrecken lassen darf. Steht der Ausschlag schon einige Wochen lang, oder ist er _krebsartiger_ Natur, so ist die Operation gänzlich schmerzlos und der gute Erfolg unausbleiblich. Wechselfieber und Fieberanfälle überhaupt. Bei Fiebern wird der obere Theil des Kopfes vor dem Schlafengehn mit dem präparirten Franzbranntwein eingerieben, und am andern Morgen nimmt der Patient _nüchtern und eine Stunde vor dem Frühstück_ zwei Eßlöffel des Medicaments, mit sechs Eßlöffeln heißen Wassers gemischt. Bei Frauen reicht die Hälfte hin. Dies Verfahren ist zwölf Tage hinter einander fortzusetzen, wenn auch das Fieber bereits vor Ablauf dieser Zeit verschwunden ist; dauert es aber noch über diese Periode hinaus, so fahre man mit Einreiben und Einnehmen auch ruhig fort, bis die Krankheit gewichen. Während der Nordostwinde, die in der Gegend von Frankreich, welche ich bewohne, vor einiger Zeit sehr heftig wehten, klagten viele Leute über plötzliche Frost- oder Fieberschauer, heftiges Kopfweh, Brustschmerzen oder Seitenstechen, und wenn sie im Freien von diesen Uebeln ergriffen wurden, hatten sie Mühe, ihre Heimath zu erreichen, denn sie fühlten sich sogleich lebensgefährlich krank. Der erste von meinen Leuten, welcher heimgesucht wurde, schickte zum Arzt, der ihn stark zur Ader ließ, auf kärgliche Diät setzte, und ihn vom Tode rettete, obschon seine Genesung sehr langsam ging. Der zweite war einer meiner Forstleute, von dem ich nun erfuhr, er sei plötzlich gestorben. Der dritte war ein Knecht, der am Sonnabend erkrankte und am Sonntag schon starb. Der vierte endlich war ein junger Bursche auf einem meiner entlegenen Vorwerke, welches ich am Montage, dem Tage nach dem Tode des Knechtes, zufällig besuchte, und wo keine ärztliche Hülfe so schnell zu haben war. Ich erfuhr, er sei an diesem Tage wie gewöhnlich um drei Uhr aufgestanden, um das Vieh zu füttern, habe aber bald über Frost, Kopf- und Brustschmerz geklagt, und kaum sein Bett wieder erreichen können. Man erzählte mir, er sei sehr krank, und werde den nächsten Tag kaum mehr erleben. Ich besuchte ihn auf der Stelle, und fand jene Aussagen bestätigt. Obgleich man bereits nach einem Arzt geschickt hatte, glaubte ich doch, da es sich um einen meiner Diener handelte, vorläufig mein Mittel anwenden zu dürfen. Ich ließ ihm daher den Kopf mit der Flüssigkeit tüchtig waschen und einreiben, und gab ihm zwei Eßlöffel voll davon, mit eben so viel heißem Wasser gemischt, ein. Ehe ich ihn verließ, fragte ich ihn, wie es mit seinem Kopfe stehe: er sagte: -- »gut.« Als ich am nächsten Tage wieder auf das Vorwerk kam und nach ihm fragte, hieß es: »O, der ist ganz wohl, und heute früh um drei Uhr schon wieder an die Arbeit gegangen.« Ich erfuhr, der Arzt sei über Land gefahren gewesen und nicht gekommen; bald darauf erschien auch der wieder hergestellte junge Bursche, um sich bei mir zu bedanken. Ueberhaupt hat man bei Fieberanfällen aller Art, sie mögen von bekannten oder unbekannten Ursachen herrühren, dem Patienten immer nur sogleich den Kopf mit dem Medicament einzureiben, und ihm davon zwei mit heißem Wasser vermischte Eßlöffel voll davon einzugeben. Dieses Eingeben ist in Zwischenräumen von 1 bis 3 Stunden zu wiederholen, je nachdem die Fieberanfälle heftig sind, oder schnell auf einander folgen. Kolik. Diese ist in Zeit von fünf Minuten durch das Einnehmen von zwei Eßlöffeln des präparirten Franzbranntweins, gemischt mit vier bis sechs Eßlöffeln heißen Wassers, gewöhnlich gehoben. Dauert das Uebel nach dem Einnehmen noch fort, was mir jedoch nur selten vorgekommen ist, so nehme man nach einer kleinen Stunde noch _eine_ Dosis von zwei Eßlöffeln, jedoch mit _weniger_ heißem Wasser als vorher gemischt. Ich habe sogar ein Mal den Fall erlebt, wo noch ein _drittes_ Mal eingenommen werden mußte; _nie_ ist dieses Mittel indeß ohne Erfolg angewendet worden. Cholera. Man reibe dem Patienten ein bis zwei Mal den Kopf ein, oder überhaupt so oft, als die heftigen Kopfschmerzen wiederkehren, und nehme zwei bis drei Eßlöffel des Medicamentes mit eben so viel heißem Wasser gemischt. Dies wird einige Mal am Tage wiederholt, und je häufiger und heftiger die Anfälle sind, je öfter wird der Kopf eingerieben, und je öfter eingenommen. Außerdem werden die Theile des Körpers, an denen sich die Haut entfärbt, so lange mit dem Franzbranntwein eingerieben, bis die Schmerzen nachlassen. Bräune und Halsentzündung. Da hier schleunige und kräftige Hülfe nöthig ist, so muß das Uebel auf alle nur mögliche Weise bekämpft werden. Man gurgle sich zunächst mit dem Medicament, und fülle es sich dann nach und nach in beide Ohren, worin man es zehn Minuten zu erhalten sucht. Dann feuchte man ein leinenes Tuch damit an und lege es um den Hals; wenn es fast getrocknet ist, wird es von Neuem angefeuchtet. Diese Mittel haben sich mir immer als sehr wirksam bewiesen, und es ist um so besser, wenn man sie vor dem Schlafengehn anwenden kann. Ist auch die Genesung nicht unmittelbar erfolgt, und haben bei dringender Gefahr sogar Blutegel mit zu Hülfe genommen werden müssen, so ist doch stets die Krankheit an der weitern Ausbildung verhindert worden; doch darf man weder bei der Bräune noch beim schlimmen Hals mit dem Gurgeln und den Umschlägen zu bald ermüden. Bei allen Fällen habe ich eine augenblickliche Hebung der Entzündung eintreten sehen, womit die Heftigkeit der Krankheit auch stets gebrochen ist. Unterleibsentzündung. Man nehme in kurzen Intervallen mehrere Dosen von zwei mit heißem Wasser gemischten Eßlöffeln des Medicaments, und fahre damit fort, bis die Schmerzen sich mindern. Zu gleicher Zeit reibe man den Unterleib mit dem Franzbranntwein fleißig ein, bedecke ihn in den Zwischenräumen mit Flanell und lege die Wärmflasche darauf. Durch die Anwendung dieser Methode habe ich immer die erfreulichsten Resultate erhalten. Seitenstiche. Sie sind oft die Vorboten anderer Krankheiten, lassen sich indeß leicht beseitigen. Nachdem der obere Theil des Kopfes gut eingerieben worden, thue man dasselbe mit _der_ oder _den_ Seiten. Geben sich die Stiche hiernach nicht, so nehme man ein Handtuch, feuchte es an einer Stelle mit dem Medicament an, und binde es um den Leib, so daß die feuchte Stelle, die, wenn sie getrocknet, immer wieder anzufeuchten ist, auf die schmerzende Seite kommt. Eine Stunde nach diesem Verfahren waren in allen mir vorgekommenen Fällen die Stiche gänzlich verschwunden, und die Patienten vielleicht von einem gefährlichen Fieber gerettet, das sich bereits anmelden ließ. Sind die Stiche sehr heftig, wird es auch gut sein, zwei Eßlöffel des Medicaments, in dem oft angeführten Verhältniß mit heißem Wasser gemischt, einzunehmen. Rheumatismus. Gegen dieses leider so allgemein verbreitete wie schmerzhafte Uebel bringt unser Mittel stets Linderung und in den meisten Fällen auch Heilung. Man hat nichts zu thun, als die schmerzenden Theile täglich ein oder zwei Mal damit einzureiben; doch muß damit mehrere Tage, zuweilen eine ganze Woche, in hartnäckigen Fällen sogar zwölf bis vierzehn Tage, fortgefahren werden. Beweist sich das Uebel als sehr bösartig und stets wiederkehrend, so nehme man zwölf bis vierzehn Tage hinter einander alle Morgen eine Stunde vor dem Frühstück zwei Eßlöffel des Medicaments mit heißem Wasser gemischt, und bediene sich beim Einreiben einer Bürste. Es leuchtet ein, daß man bei diesem eigensinnigsten aller Leiden keine Sorgfalt sparen und den Muth nicht verlieren darf, sondern in der festen Ueberzeugung, daß die Mühe durch den Erfolg belohnt wird, mit der pünktlichen Anwendung des Mittels geduldig fortfahren muß. Als Aufmunterung möge die Versicherung dienen, daß mir noch kein Fall vorgekommen ist, in welchem die rheumatischen Schmerzen unserm Mittel Trotz zu bieten vermocht hätten. Ich könnte viele Beispiele von Leuten anführen, die rheumatischer Anfälle wegen ganze Winter lang das Zimmer hüten mußten, da ihre Aerzte nicht im Stande waren, ihnen durch die hergebrachten gewöhnlichen Mittel zu helfen, denen aber die Anwendung des mit Salz präparirten Franzbranntweins in vierzehn Tagen den schmerzlosen Gebrauch ihrer Glieder wieder gab. Gicht und rheumatische Gichtanfälle. Da diese Leiden aus dem Blute kommen, so ist es nöthig, daß der Patient das Mittel auch _innerlich_ gebrauche. Er reibe sich am Abend vor dem Schlafengehn den Kopf damit ein, und nehme am nächsten Morgen nüchtern und eine Stunde vor dem Frühstück zwei mit heißem Wasser gemischte Eßlöffel davon ein, womit zwölf bis vierzehn Tage fortzufahren ist, oder noch besser, so lange, bis der Patient es aushalten kann, die angeschwollenen, entzündeten und schmerzhaften Stellen mit den Fingern zu reiben. Es versteht sich von selbst, daß bei so eingewurzeltem innern Uebel mit Geduld und Beharrlichkeit verfahren werden muß, wenn ein günstiges Resultat erzielt werden soll. Verbrühungen und alle Arten von Brandwunden. Diese sind durch unser Medicament sehr bald geheilt, -- man reibe nur die gebrannten oder verbrühten Stellen damit ein. Die erste Einreibung ist zwar ziemlich schmerzhaft, bei jeder nachfolgenden mindert sich der Schmerz jedoch, und verschwindet endlich ganz und gar. Die Wunde heilt sehr bald zu, indeß wird es zuweilen nöthig, sie durch Bestreichen mit Talg oder einem andern Fett geschmeidig zu machen. Mein Hägereiter hatte das Unglück, sich durch das Auffliegen einer Quantität Pulver, die auf einem Tische lag, an welchem er saß, bedeutend das Gesicht und die Augen zu verbrennen, so daß er auf dem _einen_ Auge _gar nicht_, auf dem _andern_ nur noch sehr wenig sehen konnte. Das Medicament wurde eine halbe Stunde nach dem Unglücksfall angewendet, und obgleich es ihm große Schmerzen verursachte, hatte er doch den Muth, damit fortzufahren. Die Folge davon war, daß er beim fünften und sechsten Waschen der Augen nicht den geringsten Schmerz mehr empfand und nach funfzehn bis zwanzig Tagen vollständig wieder hergestellt war. Hierbei ist noch zu erwähnen, daß seine Augen, die früher schwach gewesen, seit der Kur besser sind, als sonst. Frostbeulen. Sie werden geheilt, indem man sie mit dem präparirten Franzbranntwein tüchtig einreibt; doch ist hierbei zu bemerken, daß in diesem Fall so lange zu reiben ist, bis die erfrornen Theile wieder völlig trocken geworden sind. -- Ein noch einfacheres Mittel zur Wiederherstellung erfrorner Hände oder Füße ist, sie in dickflüssigem Salzwasser zu waschen und dies auf ihnen trocknen zu lassen, ohne sie vorher abzutrocknen. Heftige Nervenzufälle, Delirium und Anfälle von Raserei. Alle diese Krankheitszustände, denen große Abspannung, Stumpfsinn und mitunter sogar Blödsinn und Geisteszerrüttung folgen, lassen sich durch unser Mittel _stets_ lindern, _oft_ ganz vermeiden oder abwenden. Man reibe zwei bis drei Mal täglich den obern Theil des Kopfes zehn bis funfzehn Minuten lang mit dem Medicament ein, und wiederhole dies an zwei bis drei Tagen; auch können davon zur Beförderung der Kur zwei mit heißem Wasser gemischte Eßlöffel eine Stunde vor dem Frühstück zwei bis drei Tage hinter einander genommen werden. Ich habe Gelegenheit gehabt, die vortreffliche Wirkung dieser Procedur in zwei verschiedenen Fällen und an ganz verschiedenen Individuen zu beobachten. Der _erste_ Fall trug sich mit einem Arzt, meinem Nachbar, zu. Er bekam eine heftige Hirnentzündung mit Anfällen von Raserei, in denen er sich und Alles um ihn her vernichten wollte; man fürchtete für seinen Verstand. Die Einreibung wurde bei einem dieser Paroxismen vorgenommen und die Wirkung war schlagend. Der Anfall legte sich, der Kranke schlief ein, stand gesund auf, und hat seit der Zeit nie wieder eine ähnliche Anwandlung gehabt. Der _andere_ Fall trug sich mit einer Dame meiner Bekanntschaft zu. Diese litt an heftigen Nervenzufällen, denen Abgespanntheit und Trübsinn folgten, die dann wieder mit Aufgeregtheit und Rastlosigkeit wechselten. Man hatte alle nur mögliche Mittel zu ihrer Heilung versucht, doch waren alle gleich erfolglos geblieben, und man fing an, sie als geistesgestört aufzugeben. Ich sah die Dame und ihren Gemahl häufig, und rieth ihnen, mein Mittel anzuwenden, da ich von seiner Wirksamkeit überzeugt war; die Dame lehnte es jedoch ab. Da indeß ihre Zufälle endlich immer häufiger wurden, und man von der Hülfe der Aerzte nichts mehr erwarten konnte, befolgte man meinen Rath. Die erste Einreibung des Kopfes wirkte gleich sehr wohlthätig und beruhigend, die zweite an demselben Tage noch weit mehr, und nach der dritten am folgenden Tage fühlte sich die Dame vollkommen hergestellt und hat seit der Zeit nie wieder durch Nervenanfälle gelitten. Sind die hier erwähnten Leiden nach den Einreibungen auch schon verschwunden, so wird der Patient doch wohlthun, noch drei bis vier Tage hinter einander eine Stunde vor dem Frühstück nüchtern zwei mit heißem Wasser gemischte Eßlöffel des Medicaments einzunehmen. Hierbei muß ich bemerken, daß es sich alle Vorsteher von Irren-Anstalten und alle Privatleute, denen die Beaufsichtigung von Geisteskranken anvertraut ist, zur Pflicht machen sollten, die Einreibung der Köpfe jener Unglücklichen mit dem von mir angegebenen Mittel zu versuchen. Aus zehnjähriger Erfahrung kann ich versichern, daß es in vielen Fällen überraschende und glückliche Wirkungen hervorbringen, in _keinem einzigen_ Fall aber jemals etwas schaden würde. Es wäre sehr zu wünschen, daß die Resultate dieser Versuche zum Heil der leidenden Menschheit später in den öffentlichen Blättern bekannt gemacht würden. Krebsschäden. Von der glücklichen Heilung dieses furchtbaren, verheerenden und entstellenden Uebels habe ich aus eigener Erfahrung und Praxis so viel Beweise, daß mein Mittel als unbezweifelt betrachtet werden kann, wenn der Krebsschaden nicht zu alt ist, und also nicht schon zu weit um sich gegriffen hat; aber auch in _diesem_ Fall gewährt die Anwendung desselben die größte Linderung. Ob aber eine Wunde krebsartig sei, läßt sich sogleich erkennen, wenn man sie mit unserm Medicament behandelt; jede andere Wunde schmerzt heftig, wenn man sie mit dem präparirten Franzbranntwein benetzt, nur der Krebs ist dagegen unempfindlich, und heilt auf eine beispiellos schnelle Weise. Das Verfahren bei der Behandlung der Krebsschäden mit dem Medicament ist ebenfalls ganz einfach. Die Wunde wird damit täglich drei bis vier Mal ausgewaschen, ein feines leinenes Läppchen damit angefeuchtet und aufgelegt, und wenn es anfängt zu trocknen, wieder angefeuchtet oder noch besser mit einem angefeuchteten gewechselt. Der obere Theil des Kopfes wird vor dem Schlafengehn zehn Minuten lang eingerieben, und eine Nachtmütze aufgesetzt; am andern Morgen wird eine Stunde vor dem Frühstück in der gewöhnlichen Quantität und Mischung eingenommen. Hiermit ist fortzufahren, bis das Uebel gehoben, wozu oft nur _vier_, _sechs_ bis _acht_ Tage erforderlich sind. Wird bei Zeiten dagegen eingeschritten, so muß er gänzlich aus dem leider so langen Verzeichniß der menschlichen Krankheiten verschwinden. Von den vielen glücklichen Heilungen, die mir in meiner eigenen Praxis vorgekommen sind, will ich hier nur die _erste_ anführen. Sie trug sich mit einem jungen Manne zu, der seit _sechs_ Monaten den Krebs an der Nase hatte. Als er zu mir kam, waren bereits alle gewöhnlichen Mittel von ihm durchgebraucht worden, jedoch ohne den geringsten Erfolg. Seit den letzten zwanzig Tagen waren die Schmerzen unerträglich geworden, er hatte kein Auge mehr zugethan, und fühlte besonders einen immer heftiger werdenden Schmerz im Halse und unter dem einen Ohr. Ich ließ ihm sogleich die Wunde und den ganzen Kopf mit dem Medicament waschen, wonach er vortrefflich schlief. Am nächsten Morgen bekam er zwei Eßlöffel voll des Medicaments mit heißem Wasser gemischt, den Tag über wurde die Wunde drei Mal damit ausgewaschen und sonst mit einem angefeuchteten Läppchen bedeckt; am Abend dieses zweiten Tages wurde der Kopf nur _eingerieben_, am dritten Abend aber noch ein Mal _ganz gewaschen_, und dann nur regelmäßig mit Einreiben, Einnehmen und Auswaschen der Wunde fortgefahren. In vier Wochen war der Kranke vollständig geheilt. Hierauf kamen gleich nach einander sechs mit Krebsschäden heimgesuchte Personen zu mir, und wünschten geheilt zu sein. Drei Schäden waren schon ziemlich alt, zwei andere erst im Entstehen, -- alle fünf wurden ganz schmerzlos in der angegebenen Weise geheilt. Das _sechste_ Individuum gehörte der begüterten Klasse an und hatte einen Arzt mit einem »_bedeutenden Ruf_.« Als seine Wunde mit dem Medicament gewaschen wurde, fing sie an, heftig zu bluten, welches ich für sehr wohlthätig hielt, da er sich bedeutend erleichtert fühlte, als das Bluten aufgehört hatte. Die Freunde des Patienten waren jedoch anderer Meinung; sie riefen seinen Arzt und Chirurgus, die entrüstet und einmüthig erklärten, seine Schwelle nicht wieder zu betreten, wenn von meinem Mittel noch ferner die Rede wäre. Er versprach, es nicht mehr anzuwenden, und hat wahrscheinlich auch Wort gehalten, denn bald darauf war er todt. Die andern fünf Patienten sind gesund und leben _heute_ noch. Lungenentzündung. Diese gefährliche Krankheit wird stets dadurch gehoben, daß man dem Patienten den oberen Theil des Kopfes mit dem Medicament einreibt, ihm den Tag über zwei bis drei Mal in der bekannten Quantität und Mischung davon eingiebt, und ihm einen damit angefeuchteten Lappen auf die Stelle legt, wo er die meisten Stiche und Schmerzen fühlt; denn es ist gerade eine Haupteigenschaft des Medicaments, alle Entzündungen zu heben. Schwindsucht. Ich zweifle nicht im geringsten daran, daß die meisten Schwindsüchtigen gerettet werden könnten, wenn ihnen eine gewisse Zeit lang im ersten Stadium ihrer Krankheit täglich ein Mal Kopf und Brust mit dem präparirten Franzbranntwein eingerieben würde, und sie täglich ein bis zwei Löffel davon, mit heißem Wasser gemischt, einnähmen. Ich will nur zwei Beispiele fast wunderbarer Heilung dieser oft für unheilbar geltenden Krankheit anführen, von denen das _eine_ in Frankreich, das _andere_ auf der Insel _Man_ vorgekommen ist. Im Juli des Jahres 1838 wurde ich zu einem jungen Mann, dem einzigen Sohn einer Wittwe, gerufen, der, wie die Leute sagten, auf dem Sterbebette lag, und nur noch von seinem Lager fortgetragen wurde, wenn man es auflockern und »machen« wollte. Die Anwendung meines Mittels schien mir schon zu spät; da dies Mittel jedoch in _keinem_ Fall Schaden anrichten kann, so wollte ich es an einem Versuch nicht fehlen lassen, und verfuhr wie folgt: Zuerst wurde ihm der obere Theil des Kopfes gut und hinreichend mit dem präparirten Franzbranntwein gewaschen, -- unmittelbar darauf bekam er zwei Eßlöffel davon, mit vier Eßlöffel heißen Wassers gemischt, zu trinken, und endlich ward ein weiches leinenes Tuch in die Flüssigkeit getaucht, zwei Mal zusammengefaltet und ihm auf die Brust gelegt, und zwar, um auf den furchtbaren Husten zu wirken, von welchem er häufige und erschütternde Anfälle, bei hartem und gelbem Auswurf, zu erleiden hatte. Ich verordnete außerdem noch das gewöhnliche Einnehmen eine Stunde vor dem Frühstück, und verließ ihn mit der Ermahnung an seine Mutter, in der angegebenen Art ruhig fortzufahren. Ich fragte jeden Tag an, ob keine günstige Veränderung eingetreten sei, erhielt indeß immer »_Nein_« zur Antwort, und gab ihn schon auf. Endlich sagte er mir, er huste zwar noch, aber nicht mehr so schmerzbar, und der Auswurf sei weiß und schaumig geworden. Ich ließ die Kur in der angefangenen Weise fortsetzen. Sechs Tage nachher erzählte er mir, er habe einen solchen Hunger, daß er glaube, Alles essen zu können. Er bekam hierauf zu essen, gewann Kräfte, stand endlich auf und besuchte seine Nachbaren. Bald nachher fühlte er aber einen heftigen Schmerz in der Seite; es bildete sich ein Geschwür und eine heftige Entzündung aus. Durch Auflegung eines mit dem Medicament angefeuchteten Tuches legte sich Schmerz und Entzündung, und das Geschwür brach in Zeit von einer Woche auf. Mit der bedeutenden Absonderung von Eiter verschwand auch der Husten, er behielt seinen Appetit, kam immer mehr zu Kräften und brauchte unser Mittel weiter. Ein Arzt aus der Umgegend erklärte ihn für gerettet; leider mußte ich Frankreich verlassen, bevor noch das Geschwür zugeheilt war; doch habe ich bis jetzt nicht erfahren, daß er einen Rückfall bekommen hätte. Ueber das _andere_ Beispiel von Heilung der Schwindsucht durch unser Mittel, möge ein öffentliches Blatt -- »Mans Liberal« -- sprechen, welches, wie folgt, darüber berichtet: »Unsere letzte Nummer enthielt einen Artikel über ein neues, höchst einfaches Mittel gegen mehrere gefährliche Krankheiten, mit denen das Menschengeschlecht geplagt ist. Da der Artikel nicht den Zweck hatte, behufs des Absatzes ein marktschreierisches Aufsehn zu erregen, sondern von einem uneigennützigen Menschenfreund herrührte, öffneten wir ihm mit Vergnügen unsere Spalten und versäumen gegenwärtig auch nicht, einen uns zugegangenen Bericht aufzunehmen, aus welchem die Wirksamkeit des neuen Mittels auf eine schlagende Weise erhellet.« »Ein junger Mann, der eine Zeit lang auf unserer Insel (_Man_) gelebt hatte, ging vor etwa drei Jahren von hier nach Süd-Carolina, in der Absicht, sich daselbst anzusiedeln, welches mehrere seiner Freunde bereits vor ihm gethan. Da ihm das dortige südliche Klima jedoch nicht bekam, kehrte er vor etwa vier Wochen hierher zurück, in der Hoffnung, von einer Schwindsucht zu genesen, welche sich während seines mehrjährigen Aufenthalts in Süd-Carolina in ihm vollständig ausgebildet hatte. Da er von dem oben erwähnten neuen Medicament gehört hatte, machte er nach der vorgeschriebenen Weise an sich einen Versuch damit, wovon die Folge war, daß in Zeit von 3 Wochen alle Symptome der Schwindsucht verschwanden, und er sich jetzt schon wieder anschickt nach Amerika zurückzukehren, um sich diesmal jedoch in einer gesunderen Gegend anzubauen.« Sollte es nicht die Pflicht jedes Arztes und jedes Menschenfreundes sein, dergleichen Notizen zu beachten, um vorkommenden Falles zum Nutzen der leidenden Menschheit Gebrauch davon zu machen? Asthma. Dieses beängstigende Uebel wird geheilt, indem man vor dem Schlafengehn den obern Theil des Kopfes mit dem Medicament einreibt, am andern Morgen zur oft erwähnten Zeit zwei Eßlöffel mit heißem Wasser gemischt einnimmt, und so einige Tage fortfährt. Die Schwester unsers Gemeinde-Predigers hatte lange an Engbrüstigkeit und Beklemmungen gelitten, ohne durch ärztliche Hülfe Linderung zu erhalten. Sie entschloß sich endlich auf Zureden ihres Bruders zum Gebrauch des präparirten Franzbranntweins, und war in kurzer Zeit geheilt. Schnupfen, Husten und Erkältungen. Durch die Anwendung des Medicaments auf die erkälteten Theile werden diese Uebel leicht gehoben. Hat man sich den Kopf erkältet, so reibe man ihn ein; ist es der Hals, so gurgle man sich mit dem Mittel, reibe sich Hals und Genick damit ein, und fülle sich abwechselnd beide Ohren auf zehn Minuten damit. Diese Erkältungen sind oft sehr hartnäckig, man darf daher in der Anwendung des Medicaments nicht gleich nachlassen. Ist die _Brust_ angegriffen, so feuchte der Patient ein zusammengefaltetes Tuch an, und lege es auf die Brust; die heilsamen Wirkungen werden nie ausbleiben. Durchfall. Ist er sehr heftig, so reibe man zunächst den Kopf ein, und nehme unmittelbar darauf ein oder zwei Eßlöffel voll mit heißem Wasser gemischt. Dies wiederhole man des Tages drei bis vier Mal. Es mußte sehr schlimm stehn, wenn das Uebel danach nicht am zweiten Tage gehoben wäre, wenigstens ist es mir noch nicht anders vorgekommen. Verrenkungen und Verstauchungen. Sie werden gewöhnlich durch Einreibung des verstauchten Theiles geheilt; sollte dies aber nicht hinreichen, so feuchte man ein Tuch mit dem Medicament an, und wickle es zwei- bis dreifach um den leidenden Theil; in ein oder zwei Tagen wird Alles wieder hergestellt sein; doch muß das Tuch immer wieder angefeuchtet werden, wenn es trocken geworden. Mancher leidet bei ärztlicher Hülfe Monate lang an einer Verstauchung, und könnte durch unser Mittel mit _einem_ Tage davon kommen. Vielen hab' ich das bewiesen, die sich nach wochenlanger ärztlicher Behandlung an mich wendeten, und in wenigen Stunden nach zweimaliger Einreibung und Umschlag geheilt waren. Ein Zimmermann, der beim Fallen von einer Leiter auf das Steißbein gefallen war, und drei Wochen die furchtbarsten Schmerzen ausgestanden hatte, nahm meine Hülfe in Anspruch; er war in der ersten halben Stunde schmerzfrei und kehrte schon am dritten Tage zu seiner Arbeit zurück, ohne _mehr_ gethan als sich das Rückgrath eingerieben zu haben. Lähmungen durch Schlaganfälle. Hier ist die Behandlung am wirksamsten und der Erfolg um so größer, je unmittelbarer nach dem erfolgten Schlag man sie beginnen kann. Dem vom Schlage Getroffenen ist sogleich der obere Theil des Kopfes und der gelähmte Theil des Körpers, wo möglich beides zugleich von zwei verschiedenen Personen, mit dem Medicament einzureiben, und ihm dabei drei Eßlöffel -- wenn es eine _Frau_ ist, nur _zwei_ -- davon mit heißem Wasser gemischt einzugeben. Das Einnehmen muß auf jeden Fall wiederholt werden, und hängt die Bestimmung der Zwischenräume, in denen dies geschieht, von der Heftigkeit des Anfalls ab. Die nächsten Tage wird nur einmal -- des Morgens -- eingenommen, und drei bis vier Mal eingerieben, und damit fortgefahren, bis die Lähmung verschwindet. Ich will hier nur ein Beispiel von der glücklichen Anwendung des Mittels anführen. Herr _Simpson_, ein achtbarer, zu Groß-Yarmouth wohnender Kaufmann, wurde vor etwa vier Wochen plötzlich vom Schlage gerührt und an _einer_ Seite vollständig gelähmt. Als sein in Liverpool lebender Sohn, dem die heilenden Eigenschaften des präparirten Franzbranntweins bekannt waren, die Nachricht dieses betrübten Vorfalls erhielt, schrieb er schnell nach Hause, daß man seinen Vater damit behandeln solle. Dies geschah äußerlich und innerlich, und nach drei Wochen war Herr _Simpson_, dessen Leben alle Welt aufgegeben hatte, so weit, daß er seinen Geschäften wieder nachgehen und seine Glieder nach wie vor gebrauchen konnte. Bisse von giftigen Schlangen oder anderm Gewürm. Unmittelbar nach dem Biß angewendet, wirkt das Mittel, wenn man die Wunde damit auswäscht und einreibt, als ein kräftiges Gegengift und heilt zugleich die Wunde in sehr kurzer Zeit. Einer meiner Schnitter war im Jahre 1833, während er auf einer Wiese im Grase Mittagsruh gehalten, von einer Schlange am Halse gebissen worden. In wenigen Minuten schwoll der Hals dergestalt an, daß er keine Luft holen konnte und man für sein Leben fürchtete. Man brachte ihn zu mir, -- ich ließ die Wunde auswaschen und einreiben, und alle Tage damit fortfahren. Dies hatte zur Folge, daß er bereits in der dritten Woche wieder arbeiten konnte, während einer seiner Kameraden, der bei einer ähnlichen Gelegenheit gleichfalls von einer Schlange gebissen und in das Hospital _von Romorantin_ geschafft worden war, nun schon im _zwölften_ Monat darin lag, ohne geheilt werden zu können. Wespen- und Bienenstiche. Man reibe die schmerzende Stelle unmittelbar nach dem Stich mit dem Medicament ein, ehe noch Geschwulst eintritt. Der Schmerz läßt auf der Stelle nach; hat man es aber zur Geschwulst kommen lassen, so muß man die Einreibungen fleißig wiederholen. Die Rose und alle Arten von äußerlichen Entzündungen. Diese Uebel werden sämmtlich durch bloße Einreibungen geheilt, und die Wirksamkeit des Mittels gegen Entzündungen hat sich an Hunderten von Beispielen erwiesen. Ein Prediger aus dem Norden von England hat die Güte gehabt, uns einen Fall dieser Art mitzutheilen, den wir hier in seinen eigenen Worten wiedergeben. »Als ich neulich eines Geschäftes halber bei meinem Nachbar einsprach, fand ich seine Frau in einem höchst beklagenswerthen Zustand; sie wußte sich vor Schmerzen nicht zu lassen, -- der eine Arm und die Hand waren feuerroth und stark angeschwollen, -- sie hatte die _Rose_ am Arm. Sie erzählte, daß sie zwei Nächte schon kein Auge zugethan, und zwar vom Arzte etwas Abzuführen, jedoch nichts Aeußerliches gegen diese Entzündung bekommen habe. Ich bat um Erlaubniß, ihr helfen zu dürfen, was sie mit Freuden gestattete. Demnach schickte ich nach dem präparirten Franzbranntwein, der nie in meinem Hause ausgeht, seit ich seine Heilkräfte kenne, und mit einem Tassenkopf voll davon wusch und rieb ich ihr Hand und Arm etwa 10 Minuten lang. Die Wirkung grenzte an das Wunderbare, und die Kranke war entzückt vor Freuden über die plötzliche Linderung. Dieses geschah um zehn Uhr Vormittags. Nach Tische kam ich wieder, um mich nach dem Befinden der Kranken zu erkundigen: -- sie war fest eingeschlafen. Am Abend wurde die Einreibung wiederholt, und den folgenden Tag Morgens und Abends damit fortgefahren; in noch nicht achtundvierzig Stunden war der Arm vollständig wieder hergestellt.« Ein Beispiel von einer durch das Mittel geheilten heftigen Entzündung am Bein macht der Patient, ein Herr I. H. _Ballance_, in einem Briefe an den Herausgeber des »Leeds Intelligencer« selbst bekannt. Es heißt darin: »Ich litt an einem bösen, entzündeten Bein, welches seit sieben bis acht Monaten aller ärztlichen Hülfe Trotz geboten, so daß man schon anfing, von Amputation zu sprechen, in die zu willigen ich nicht abgeneigt war, um mich nur endlich von den unerträglichen Schmerzen befreit zu fühlen. In dieser peinlichen Lage erfuhr ich durch ein öffentliches Blatt die von Herrn Lee entdeckten Heilkräfte des mit Salz gemischten Franzbranntweins. Ich machte einen Versuch mit der Anwendung, der über Erwarten gut ausfiel. Die Entzündung legte sich und in vier Wochen war ich geheilt, so daß ich wieder meinen Geschäften nachgehen konnte. Ich habe es für meine Pflicht gehalten, dies hiermit öffentlich bekannt zu machen.« Tic douloureux. Dies schmerzhafte Uebel wird durch die Anwendung des Medicaments stets gelindert, und wenn es im Gesicht seinen Sitz hat, gewöhnlich ganz gehoben. Man reibe zunächst den obern Theil des Kopfes mit dem präparirten Franzbranntwein ein, fülle sich dasjenige Ohr damit, dem der Schmerz zunächst ist, und lasse das Ohr zehn Minuten angefüllt; hierauf reibe man den Theil ein, welcher durch die krampfhaften und schmerzhaften Zuckungen heimgesucht ist. Sollte sich hiernach die erwünschte Wirkung noch nicht eingestellt haben, so nehme man, außer den täglich zwei bis drei Mal zu wiederholenden Einreibungen, noch jeden Morgen zwei Eßlöffel voll, mit heißem Wasser verdünnt, ein, und fahre damit zwei Wochen fort. Der Erfolg ist gewiß. Gallenübel. Man reibe sich vor dem Schlafengehn den obern Theil des Kopfes mit dem Medicament ein, und nehme am nächsten Morgen in der bekannten Zeit und Weise zwei Eßlöffel davon. Dies thue man zwanzig Tage hinter einander. Schon am zehnten Tage wird sich eine auffallende Veränderung in der Gesichtsfarbe des Kranken zeigen, indem das frühere Gelb oder Blaß in eine gesunde Röthe übergeht, und mit dem zwanzigsten Tage wird das Uebel gänzlich verschwunden sein. Alte Schäden und offene Wunden. Zu ihrer Heilung hat man nur nöthig, die Wunde täglich drei Mal auszuwaschen und außerdem fortwährend mit einem mit dem Mittel angefeuchteten, leinenen Tuch bedeckt zu halten und damit bis zur Heilung fortzufahren, die nicht lange auf sich warten läßt. Ich könnte Bände mit der Heilung solcher alter Schäden und Wunden füllen, wenn ich sie alle aufzählen wollte; hier nur einige. Vor einiger Zeit erzählte man mir, einer meiner Kossaten habe eines schlimmen Armes wegen schon zwei Monate lang nicht arbeiten können. Als ich ihn besuchte, sagte er mir, er wäre vor acht Wochen am Arm zur Ader gelassen, und in Folge dessen habe der Arm sich entzündet. Der Arzt, an den er sich gewendet, hatte warme Umschläge verordnet, doch hatten diese nichts geholfen; nach vier Wochen war am Arm eine furchtbare offene Wunde entstanden. Er fragte abermals den Arzt, der ihm rieth, mit den warmen Umschlägen fortzufahren; dabei litt der Patient jedoch die heftigsten Schmerzen, schlief keine Nacht und war zu einem Skelett abgemagert, als ich ihn sah. Ich sagte ihm, wenn er seinen Arm nicht verlieren wolle, sei es die höchste Zeit, die Umschläge ins Feuer zu werfen, und schickte ihm mein Mittel. Er wusch die Wunde fleißig und bedeckte sie mit einem angefeuchteten Tuch, -- und als ich den Patienten nach drei Tagen wieder sah, hatte er sich so erholt, daß ich ihn kaum wieder erkannte. Er hatte gleich die erste Nacht Schlaf gehabt und war am zehnten Tage im Stande, wieder zu arbeiten. Bald nach diesem Ereigniß hörte ich von einem Manne, der seit sechs Jahren an einem offenen Schaden am Beine litt, welches sich nun endlich so entzündet hatte und so angeschwollen war, daß er nicht mehr arbeiten konnte. Ich gab ihm mein Mittel, und rieth ihm, es in der bekannten Art äußerlich zu gebrauchen. Die Folge davon war, daß er nach drei Tagen zu mir kam, um sich bei mir zu bedanken, nachdem er sich in der letzten Zeit nur mühsam auf den Händen fortzuschleppen vermochte. Er sagte mir, Entzündung und Geschwulst hatten sich in den drei Tagen vollkommen gelegt, und er sei im Stande wieder zu arbeiten. Er setzte die Anwendung des Mittels fort und ward geheilt. Wie viele Unglückliche führen ein elendes Leben, weil sie mit alten Schäden und offenen Wunden heimgesucht sind, die man bisher für unheilbar hielt! Allen könnte sehr leicht durch unser Medicament geholfen werden. Sollte es daher nicht die Pflicht eines jeden Menschenfreundes sein, zur Bekanntmachung der Heilkräfte jenes wohlfeilen und einfachen Mittels so viel wie möglich beizutragen? Kalter Brand. Gegen _ihn_ hat sich der mit Salz präparirte Franzbranntwein sehr wirksam bewiesen, und will ich davon nur _ein_ Beispiel anführen. Ein Fuhrmann, dem die Pferde durchgingen, war unter die Räder des Wagens gerathen, die ihm die Hand bedeutend gequetscht und zwei Finger abgefahren hatten. Man wendete die bei solchen Vorfällen gewöhnlichen ärztlichen Mittel an, doch wollten sie nichts fruchten, und der _Brand_ stellte sich ein. Man führte ihn zu mir, -- ich gab ihm das Medicament. Die Wunde wurde damit ausgewaschen, welches ihm große Schmerzen verursachte, die jedoch nur eine halbe Stunde anhielten, und sich bei späteren Waschungen linderten, bis sie sich gänzlich legten. Es wurde dann ein leinenes Tuch angefeuchtet, um die Hand gewunden, und fortwährend feucht erhalten. Während er die Fortsetzung seiner früheren Kur wahrscheinlich mit dem Leben hätte bezahlen müssen, wurde hier seine Hand von Tage zu Tage besser; bald war der Patient völlig geheilt, und kehrte zu seiner Beschäftigung zurück. Beulen und Geschwüre. Diese können zwar durch das Mittel nicht _vertrieben_ werden, und _sollen_ es auch nicht; doch hebt ein mit dem Medicament angefeuchtetes Läppchen, mit dem man die Beulen und Geschwüre bedeckt, sogleich Entzündung und Schmerz, und befördert das Aufgehen derselben. Das Läppchen ist, wie gewöhnlich, feucht zu erhalten. Schnittwunden. Ich glaube nicht, daß es gegen alle durch scharfe Instrumente verursachte Verwundungen ein besseres Heilmittel giebt, als unser einfaches Medicament, dessen Anwendung außerdem nicht den geringsten Schmerz verursacht. Man hat nur nöthig, ein Läppchen mit dem präparirten Franzbranntwein anzufeuchten, dies um die Wunde zu binden, so daß sie zusammengehalten wird, und das Läppchen durch Aufgießen von außen feucht zu halten, ohne es abzunehmen, welches erst geschieht, nachdem die Heilung erfolgt ist. Diese läßt niemals lange auf sich warten. Nagelgeschwüre oder Wurm. Die schmerzhaften Entzündungen unter den Fingernägeln, die in der Regel dabei abgehn, werden geheilt, indem man den Finger entweder ins Medicament steckt und darinnen läßt, oder dadurch, daß man ihn in ein angefeuchtetes Läppchen wickelt und fortwährend feucht erhält. Lendenreißen und Rückgrathschmerzen. Zur Abstellung des _ersten_ Uebels reibe man die schmerzenden Theile zwei bis drei Mal mit dem Medicament ein. Sind sie danach nicht vergangen, oder kommen sie wieder, so reibe man sich vor dem Schlafengehn den obern Theil des Kopfes ein, und nehme einige Tage hinter einander eine Stunde vor dem Frühstück zwei mit heißem Wasser verdünnte Eßlöffel voll. Was die _Rückgrathschmerzen_ anbelangt, so reibe man sich vor dem Schlafengehen den Kopf mit dem Medicament, und nehme am andern Morgen zwei Eßlöffel voll mit heißem Wasser verdünnt ein. Dies wird zwölf Tage fortgesetzt. Sind die Schmerzen sehr heftig, oder lassen sie nach Einreibung und Einnehmen nicht nach, so lege man ein mit dem Medicament angefeuchtetes Tuch auf die am meisten schmerzende Stelle, und erneuere dies täglich drei Mal. Nach diesem Verfahren wird das Uebel sich stets legen, wenn es nicht ganz danach ausbleibt. Indigestion oder Unverdaulichkeit. Sie wird äußerst leicht dadurch gehoben, daß man sich den Kopf mit dem Medicament ein Mal einreiht, und ein oder zwei Eßlöffel davon mit heißem Wasser verdünnt einnimmt. Weicht das Uebel nicht gleich, so wiederholt man das Einnehmen an zwei bis drei Morgen. Hier ist die Heilung stets sicher. Anwendung des Medicaments bei Kindern. In dem vorstehenden Verzeichniß der Krankheiten und der Angabe der Behandlungsweise derselben ist eigentlich nur auf _erwachsene_ Patienten Rücksicht genommen; es ist daher nöthig, über die Anwendung, des Medicaments auf _Kinder_ noch einige Worte hinzuzufügen. Auch bei _Kindern_ hat sich das Mittel äußerst wohlthätig bewiesen, und ich habe viele Beispiele schneller Heilung aller Arten von Krankheiten und Schwächen in meiner eigenen Praxis erlebt; doch nehme ich _Hautausschläge_ aus, die man bei Kindern nicht vertreiben, sondern ruhig austoben lassen muß. Es ist nur zu bemerken, daß man Kindern nicht das Medicament _eingiebt_, sondern es nur _äußerlich_ bei ihnen anwendet, und daß bei Kindern von _vier Jahren_ ein _einmaliges_ Einreiben des Kopfes _stets_, bei _älteren_ Kindern aber _gewöhnlich_ hinreicht, höchstens aber nur ein Mal bei den letzteren wiederholt werden darf. Im Allgemeinen habe ich gefunden, daß die Kinder, welchen ein Mal der Kopf eingerieben worden, wohler und besser danach aussehen, als die übrigen, mit denen dies noch nicht geschehen. Von vielen mir vorkommenden Heilungen der Kinder will ich nur _ein_ Beispiel anführen. Jüngst traf ich auf einem meiner Vorwerke die drei Kinder meines Verwalters am Fieber darnieder liegen; das älteste war _neun_, die beiden andern unter _vier_ Jahr alt, und sie befanden sich alle im stärksten Schweiß. Ich ließ ihnen allen sogleich die Köpfe mit dem Medicament einreiben, und noch während dieser Operation befanden sie sich schon besser. Der Vater erzählte mir am nächsten Morgen, seine Kinder seien noch an demselben Tage aufgestanden, da sie sich vollkommen wohl gefühlt, und sie haben seit der Zeit das Fieber nicht wieder bekommen. Schluß. Nachdem in dem Verzeichniß von Krankheiten nur diejenigen Uebel angeführt sind, die unter meinen Augen hundertfältig geheilt worden, bleibt mir noch übrig, einige Worte über solche Leiden hinzuzufügen, die mir zwar in meiner zehnjährigen Praxis nicht vorgekommen sind, deren Heilung ich jedoch durch die Anwendung des Medicaments für sehr wahrscheinlich erachte. Der Einfluß und die wohlthätige Wirkung der Einreibung des Kopfes auf das Gehirn sind erwiesen; es läßt sich daher annehmen, daß alle _nervösen Fieber_ sich glücklich mit unserm Medicament behandeln lassen werden. Aus eben diesem Grunde bin ich auch überzeugt, daß man ein überraschendes und günstiges Resultat erzielen würde, wenn, wie ich schon oben angeführt, sich die Herren Aerzte und Vorsteher von Irrenhäusern ein Mal dazu entschließen könnten -- wozu natürlich in den ersten 100 Jahren keine Aussicht ist -- allen Irren tüchtig den Kopf mit unserm Mittel waschen zu lassen. Da ich gesehen habe, wie kräftig das Medicament den traurigen Wirkungen der Bisse giftiger Schlangen vorgebeugt hat, wäre es vielleicht möglich, daß es sich auch mit Glück gegen den Biß toller Hunde gebrauchen ließe. Möchte doch ein Menschenfreund gelegentlich einen Versuch damit machen und das Ergebniß zur Abstellung der verhängnißvollen Folgen und zum Besten der leidenden Menschheit öffentlich bekannt machen. Die Heilkräfte des Medicaments bei allen äußern Verletzungen und die ihm innewohnenden antientzündlichen Eigenschaften sind erwiesen. In der Regel treten bei Arm- und Beinbrüchen Entzündungen ein. Diese werden sicher vermieden werden, wenn man das zerbrochene Glied mit unserm Mittel fleißig einreibt und es mit angefeuchteten Tüchern umwickelt. Wie viel schlaflose Nächte und unsägliche Schmerzen könnte man in Hospitälern denjenigen ersparen, bei denen man bisher nicht im Stande war, den in Folge eines Bruches eintretenden Entzündungen Einhalt zu thun. Aber nicht nur in den _Hospitälern_ sollte man das Mittel zur Anwendung bereit halten, sondern auch in allen Fabriken, Werkstätten und bei allen Gelegenheiten, wo äußere Verletzungen oft vorkommen, denn, wie überhaupt bei allen Mitteln, wirkt auch dies unmittelbar nach der Verletzung am sichersten und stärksten. -- Auch bei allen entzündlichen _Fiebern_ kann das Mittel ohne Frage angewendet werden. _Krätze_ dürfte sich durch Einreiben und Einnehmen wohl vertreiben lassen, doch dürfte mit vieler Beharrlichkeit dabei zu Werke gegangen werden müssen. Auch _Gelbsucht_ möchte dem Mittel weichen, wenn man sich ein Mal vor dem Schlafengehn den Kopf damit einriebe und es mehrere Tage hinter einander des Morgens einnähme. Doch will ich meine Leser nicht länger mit Vermuthungen aufhalten, und lieber die Mittheilung neuer Erfahrungen einer neuen Auflage dieser kleinen Schrift vorbehalten. Daß mein Mittel sich nur langsam Bahn gebrochen, und von Aerzten sogar heftigen Widerspruch gefunden hat, war mir nicht unerwartet; es ist ja mit allen großen und einfachen Erfindungen oder Entdeckungen, von denen die Menschheit später den größten Nutzen gezogen, so gegangen. Die Buchdruckerkunst war den abschreibenden Mönchen ein Gräuel, -- die jetzt unentbehrlichen Kartoffeln mußten die Regierungen den Landleuten mit Gewalt auffdringen, u. dgl. Aber was wirklich groß und nützlich ist, dringt endlich durch, und so wird es auch mit meinem Medicament gehn. Was der schnelleren Verbreitung desselben gewiß sehr hinderlich sein mag, ist der Umstand, daß ich es nicht für einen hohen Preis verkaufe, sondern unentgeltlich jedem Leidenden reiche. Nachdem man sich vergebens von Seiten der Aerzte bemühte, mir den Vorwurf des Eigennutzes zu machen, ist man endlich auf die absurde Behauptung gekommen, ich besäße in Frankreich große Branntweinbrennereien, und hätte das »_Mährchen vom Franzbranntwein_« erfunden, um den Absatz desselben zu befördern. Es ist kaum nöthig, anzuführen, daß sich weder auf _meinen_ französischen Gütern, noch in der Nähe derselben eine Brennerei befindet, und daß meine Entdeckung mir bisher nur Geld _gekostet_ und nichts _eingebracht_ hat, als das wohlthuende und mir völlig genügende Gefühl, armen Leidenden in vielen Fällen geholfen zu laben. Ich weihe daher dieses Buch meinen unbemittelten Mitmenschen, die nicht Geld genug haben, einen theuern Arzt zu bezahlen, und nicht Zeit genug, sich seinen langwierigen Kuren zu unterziehen, und wiederhole zum Schluß die Versicherung, _daß unser besprochenes Mittel nie schadet, stets lindert und oft heilt._ Inhalt. Seite Vorwort 3 Allmähliche Entdeckung der Heilkräfte des Medicaments 7 Zubereitung des Medicaments 10 Anwendung des Medicaments 11 Verzeichniß derjenigen Krankheiten, welche im Laufe von zehn Jahren durch die Anwendung des Medicaments geheilt worden sind, nebst Angabe der Behandlungsweise 14 Schwindel -- Andrang des Blutes nach dem Kopf -- Kopfschmerzen 15 Augenentzündung -- Hirnentzündung -- Zahnschmerz 16 Ohrenschmerz oder Ohrenzwang -- Harthörigkeit oder Taubheit 17 Zahngeschwüre -- Ausschlag im Gesicht oder auf dem Kopf -- Wechselfieber und Fieberanfälle überhaupt -- Kolik 19 Cholera -- Bräune und Halsentzündung -- Unterleibsentzündung 20 Seitenstiche -- Rheumatismus 21 Gicht und rheumatische Gichtanfälle -- Verbrühungen und Brandwunden 22 Frostbeulen -- Heftige Nervenzufälle, Delirium -- Krebsschäden 24 Lungenentzündung 26 Schwindsucht -- Asthma 28 Schnupfen, Husten und Erkältungen -- Durchfall 29 Verrenkungen und Verstauchungen -- Lähmungen durch Schlaganfälle -- Bisse von giftigen Schlangen 30 Wespen- und Bienenstiche -- Die Rose und alle Arten von Entzündungen 31 Tic douloureux 32 Gallenübel -- Alte Schäden und offene Wunden -- Kalter Brand 34 Beulen und Geschwüre -- Schnittwunden -- Nagelgeschwüre oder Wurm 35 Lendenreißen und Rückgrathschmerzen -- Indigestion oder Unverdaulichkeit -- Anwendung des Medicaments bei Kindern -- Schluß 36 Anmerkungen zur Transkription Offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert wie hier aufgeführt (vorher/nachher): [p. 5]: ... Bereitung nnd Anwendung dieses einfachen Medicamentes, ... ... Bereitung und Anwendung dieses einfachen Medicamentes, ... [p. 32]: ... lange auf sich warten läßt. Ich könnte Bände mit dem ... ... lange auf sich warten läßt. Ich könnte Bände mit der ... *** END OF THE PROJECT GUTENBERG EBOOK DER SELBSTARZT BEI ÄUSSEREN VERLETZUNGEN UND ENTZÜNDUNGEN ALLER ART *** Updated editions will replace the previous one—the old editions will be renamed. Creating the works from print editions not protected by U.S. copyright law means that no one owns a United States copyright in these works, so the Foundation (and you!) can copy and distribute it in the United States without permission and without paying copyright royalties. Special rules, set forth in the General Terms of Use part of this license, apply to copying and distributing Project Gutenberg™ electronic works to protect the PROJECT GUTENBERG™ concept and trademark. 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START: FULL LICENSE THE FULL PROJECT GUTENBERG LICENSE PLEASE READ THIS BEFORE YOU DISTRIBUTE OR USE THIS WORK To protect the Project Gutenberg™ mission of promoting the free distribution of electronic works, by using or distributing this work (or any other work associated in any way with the phrase “Project Gutenberg”), you agree to comply with all the terms of the Full Project Gutenberg™ License available with this file or online at www.gutenberg.org/license. Section 1. General Terms of Use and Redistributing Project Gutenberg™ electronic works 1.A. By reading or using any part of this Project Gutenberg™ electronic work, you indicate that you have read, understand, agree to and accept all the terms of this license and intellectual property (trademark/copyright) agreement. If you do not agree to abide by all the terms of this agreement, you must cease using and return or destroy all copies of Project Gutenberg™ electronic works in your possession. 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